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Wissenschaftssprache Deutsch: lesen − verstehen − schreiben |
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Ein Lehr- und Arbeitsbuch von Gabriele Graefen und Melanie Moll |
Aufgaben: [ 3.1 | 3.1.1 | 3.2.1 A1 | 3.2.1 A2 | 3.2.1 A3 | 3.2.1 A4 | 3.3.1 | 3.3.2 | 3.3.3 | 3.3.4 | 3.3.5 | 3.3.6 | 3.3.7 ] |
3 Thematisierung, Kommentierung und Gliederung
3.1 Wie macht man etwas zum Thema?
Aufgabe: Analysieren Sie ein oder zwei Textbeispiele (z.B. aus Kap. 8). Wie wird dort sprachlich deutlich gemacht, was gerade Thema ist und was Thema werden soll? Markieren Sie die Textstellen.
Textbeispiel 1:
Fachsprachenforschung, Rhetorik und Stilistik und die Differenziertheit der Fachkommunikation
Beispieltext | Erläuterungen | |
---|---|---|
(1) Aus erkenntnistheoretischer Sicht ist es insbesondere die strukturell-funktionale Differenziertheit der Fachkommunikation, welche es ermöglicht, die Zusammenhänge zwischen (Fach-)Sprache, (Fach-)Kommunikation und Gesellschaft bzw. (Fach-)Sprache und (Fach-)Denken zu untersuchen. | Angabe des aktuellen Themas Nebensatz: Eigenschaft des Themas (Ziel, Vorteil) | |
(2) Dafür ist eine Kooperation der Fachsprachenforschung mit anderen linguistischen und nichtlinguistischen Disziplinen unabdingbar, denn die Weiterung des fachsprachichen Gegenstandsbereiches führt die Fachsprachenforschung an interdiziplinäre Fragestellungen und Paradigmen heran. | Anknüpfung an das Thema von Satz 1: Kooperation = unabdingbar (Weiterführung des Themas) Nebensatz mit denn: Erläuterung, Begründung, kein neues Thema | |
(3) Diese erweiterte Standortbestimmung der Fachsprachenforschung hat u.a. dazu geführt, dass die Kategorien der Rhetorik und Stilistik in das vielschichtige Instrumentarium zur Analyse von Fachsprache integriert wurden. (aus: Klaus-Dieter Baumann, In: Ehlich/Heller (Hg.) (2006), Anfang Teilkapitel) |
Anknüpfung an einen Teil von Satz 2, verbunden mit einer weiterführenden Angabe: Kooperation = erweiterte Standortbestimmung (modifiziertes Thema) Nebensatz: Wirkung wird angegeben |
Textbeispiel 2:
Beispieltext | Erläuterungen | |
---|---|---|
Das Erlernen der Fremdsprachen erfolgt auf einem Wege, der der Entwicklung der Muttersprache genau entgegengesetzt ist. Das Kind beginnt die Muttersprache niemals mit der Aneignung des Alphabets, mit dem Lesen und Schreiben, mit der bewußten und absichtlichen Konstruktion von Sätzen, mit der verbalen Definition der Wortbedeutungen, mit dem Studieren der Grammatik zu erlernen, aber all das steht beim Erlernen einer Fremdsprache gewöhnlich am Anfang. Das Kind eignet sich die Muttersprache ohne bewußte Einsicht und unabsichtlich an, die fremde dagegen von Anfang an mit bewußter Einsicht und absichtlich. | Thema wird genannt Kontrastthema Unterthema Reihe von Aussagen zu den beiden Hauptthemen, kontrastierende Anordnung | |
Daher verläuft die Entwicklung der Muttersprache von unten nach oben, während die der Fremdsprache von oben nach unten verläuft. (aus „Denken und Sprechen“ von L. S. Vygotskij) |
Anknüpfung an die themabezogenen Aussagen mit „daher“ erneute Benennung der beiden Hauptthemen |