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Wissenschaftssprache Deutsch: lesen − verstehen − schreiben

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Ein Lehr- und Arbeitsbuch   von Gabriele Graefen und Melanie Moll

Aufgaben: [ 6.3.2 | 6.4.1 | 6.4.2 | 6.4.3 | 6.4.4 | 6.4.5 | 6.4.6 A1 | 6.4.6 A2 | 6.4.7 ]

Wissenschaftssprache Deutsch:
lesen – verstehen – schreiben

Ein Lehr- und Arbeitsbuch

Gabriele Graefen / Melanie Moll

Aufgaben mit Lösungen


6 Argumentieren, Argumentation

6.4 Übungen zur argumentativen Sprache

6.4.6 Übung: Studentische Produktionen beurteilen / verbessern


Aufgabe 2: Welche Ausdrücke oder Formulierungen sind in den folgenden Textstellen problematisch? Markieren Sie die entsprechenden Stellen und formulieren Sie Verbesserungsvorschläge.

1. „Unter Wissenschaftlern sind die Meinungen gespalten.“

a) Unter Wissenschaftlern gibt es verschiedene Auffassungen / Positionen / Meinungen dazu.
b) Unter den Wissenschaftlern sind die Meinungen dazu geteilt.

2. „Das Festhalten an traditionellen Normen beruft sich oft auf kulturelle Vorbilder.“

Das Festhalten an traditionellen Normen beruht oft auf kulturellen Vorbildern.

3. „In dieser Schrift legten die Gegner der Reform sich dar.“

a) In dieser Schrift legten die Gegner der Reform ihre Position dar.
b) In dieser Schrift offenbarten die Gegener der Reform ihre Position.

4. „F vertritt eine starke Meinung.“

a) F vertritt eine klare / deutliche Position.
b) F vertritt seine Auffassung / Meinung nachdrücklich.

5. „Nach Ulrich Ammons Untersuchungen ist die Tendenz leider nicht zu stoppen.“

a) Nach Ulrich Ammon ist diese Entwicklung nicht zu stoppen.
b) Nach Ulrich Ammon lässt sich diese Tendenz auch weiterhin beobachten.
c) Die Untersuchung von Ammon zeigt, dass …

6. „Über diese Frage spalten sich die Wissenschaftler in zwei Lager auf.

a) Hinsichtlich dieser Frage werden unter Wissenschaftlern zwei unterschiedliche Positionen vertreten.
b) Hinsichtlich dieser Frage spalten sich die Wissenschaftler in zwei „Lager“.

7. „Schon Wilhelm von Humboldt vertrat die Ansicht, daß Sprachen nicht nur der Bezeichnung von Gegenständen dienen.“

Schon Wilhelm von Humboldt legte dar / zeigte / hat herausgearbeitet / hat nachgewiesen, dass Sprachen nicht nur der Bezeichnung von Gegenständen dienen.

8. Mit dem zunehmenden Gebrauch der Schrift „schlich sich eine stetige Wahrnehmung des Eigencharakters der Schrift ein.“

a) Mit dem zunehmenden Gebrauch der Schrift kam es auch zu einer stärkeren Wahrnehmung des Eigencharakters von Schrift.
b) Mit dem zunehmenden Gebrauch der Schrift stellt sich auch eine stärkere Wahrnehmung des Eigencharakters von Schrift ein.

9. „F ist ein überzeugter Verfechter der positiven Aspekte“ von X.

a) F ist ein überzeugter Verfechter der Auffassung, dass X positive Aspekte habe.
b) F ist ein überzeugter Verfechter der Position / Auffassung X.

10. „Die Grundlagen für eine professionelle Berufsausübung müssten schon in der Ausbildung gestiftet werden.“

a) Die Grundlagen für eine professionelle Berufsausübung müssten schon in der Ausbildung vermittelt werden.
b) Der Grundstein für … müsste schon in der Ausbildung gelegt werden.

11. „Der Schriftsteller H. M. Enzensberger fragt in einem Interview: „Wer ist eigentlich dieser Konrad Duden? Irgendein Sesselfurzer!“ Es muss jedoch erwähnt werden, dass durch die Rechtschreibreform dieses Duden-Monopol aufgeweicht wurde, da die Kultusminister von nun an das letzte Wort behalten wollen.“

Es muss jedoch berücksichtigt / darauf hingewiesen / in Erinnerung gerufen werden, dass durch die Rechtschreibreform dieses Duden-Monopol geschwächt wurde,
a) da die Kultusminister ihre Position / ihren Einfluss stärken wollten
b) … da die Kultusminister ein deutliches Interesse an der Stärkung ihrer Position hatten.

 ©   G. Graefen / M. Moll, München, 2011